Notruf: Apps und Tools - Die Notrufsäulen
Wer auf der Autobahn einen Unfall hat, kann über eine Notrufsäule Hilfe holen. Es werden immer mehr Geräte aufgestellt, obwohl mittlerweile fast jeder ein Mobiltelefon hat. Aber: Werden sie überhaupt genutzt?
Die orangefarbenen Notrufsäulen entlang der Autobahnen wirken mittlerweile etwas "Retro". Die Säulen sind etwa alle zwei Kilometer aufgestellt. Aber: Weshalb braucht man noch so viele von den orangefarbenen Geräten, wenn jeder ein Handy hat und das Netz nahezu flächendeckend ist?Es gibt noch immer einige Vorteile der Säulen:
1. Der Akku ist nie leer. ;-)
2. Es gibt noch immer Autobahnabschnitte, in denen das Mobilfunknetz nicht oder nur unzureichend ausgebaut ist.
3. Einige Ausländer kennen die Notrufnummer 112 nicht.
4. Die Position der Säulen ist exakt vermessen. Somit ist sofort der Ort bekannt, von wo der Notruf kommt.
Die Zahlen bestätigen den noch immer vorhandenen Bedarf: Nach einer Statistik der GDV Dienstleistungs-GmbH, die die Notrufe im Auftrag annimmt, wurden die ca 17.000 Notrufsäulen 2018 mehr als 52.400 Mal genutzt. Wer vor einer Säule steht, kann zwischen den Tasten "Panne" und "Notruf" wählen. In beiden Fällen wird eine Verbindung mit der Notrufzentrale der Autoversicherer in Hamburg aufgebaut. Dort arbeiten rund 180 Mitarbeiter 24/7. Diese sprechen neben deutsch auch andere Sprachen, um auch ausländischen Autofahrern helfen zu können. Ob die Geräte langfristig weiter Bestand haben werden, steht in den Sternen. Der Bedarf wird regelmässig evaluiert, da seit 2018 EU-weit das eCall-System für alle neu zugelassenen Automodelle in Europa Pflicht ist. Bei diesem Notrufsystem wird automatisch oder durch Tastendruck nach einem Unfall eine Verbindung mit der zuständigen Rettungsleitstelle (Notruf 112) aufgebaut. Zusätzlich werden Daten zum Standort und Fahrzeugzustand übermittelt.